Kreuzlingen. Albanisch ist seine Muttersprache. Mazedonisch, Türkisch, Serbokroatisch, Arabisch und Englisch begleiteten Imam Rehan Neziris Lebens- und Ausbildungsweg, bis er vor sieben Jahren nach Kreuzlingen kam. Nach den Sommerferien gibt er moslemischen Kreuzlinger Primarschülern islamischen Religionsunterricht – auf Deutsch.

Die Kreuzlinger Primarschulbehörde hat dem lokalen und zeitlich befristeten Projekt zugestimmt. Finanzierung und Rechtsform sind allerdings noch offen.

Die Idee für einen islamischen Religionsunterricht in der Volksschule kam von einer Kreuzlinger Arbeitsgruppe, die sich Runder Tisch der Religionen nennt. Nach langen Vorbereitungen und einem Tagblatt-Bericht vom 7. Dezember 2009 ging zur Freude der Initianten dann alles sehr schnell.

In Kreuzlingen sollen neben den christlichen auch muslimische Schüler einen konfessionellen Unterricht erhalten. Die SVP macht Auflagen, findet das Integrationsprojekt aber «eine gute Sache».

Kreuzlingen – Kreuzlingens Schulpräsident Jürg Schenkel ist bereit, als erste Schulgemeinde im Kanton das Projekt eines islamischen Religionsunterrichts an der Primarschule zu starten. Der freiwillige Unterricht für muslimische Kinder soll vorerst in der vierten Klasse in zwei Primarschulzentren beginnen und dann auf die fünfte und sechste Klasse ausgeweitet werden.

Ein entrichtetes Gebet in einem Objekt mit Minarett ist nicht wertvoller als ein solches in einer Moschee ohne Minarett. Natürlich liegt es im Herzen eines Muslims, eine Moschee mit allen dazu gehörenden Bestandteilen zu haben.