Ein Projekt aus der Perspektive der Pfarrei St. Ulrich, Kreuzlingen. Wir arbeiten mit wechselnden Partnern zusammen. Für diese Zusammenarbeit bedanken wir uns herzlich.
15.-21. August 2010, Ulrichshaus, Gaissbergstrasse 1
Budhistischer Möncherstellt ein Sandmandala
Während einer Woche erstellt Lama Wongdue Sangpoaus Mustang/Nepal ein Sandmandala. Am Ende der Woche wischt er das religiöse Werk wieder zusammen und übergibt es der Natur. Dieses Ritual erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens und ermuntert im Hier und Jetzt zu leben. – Dazu gibt es eine Ausstellung und viele Begleitveranstaltungen.
Dienstag, 2. November 2010, 20.00 Uhr, Ulrichshaus
Vortrag Ring 2000: Glauben inmitten der Weltreligionen. Ein versöhnlicher Zugang zur Religion der Anderen. Am Beispiel des Dialogs Christentum – Islam
Dr. Christoph Gellner, Dozent für Theologie und Literatur sowie Christentum und Weltreligionen an der Universität Luzern
Religiös sein bedeutet heutzutage unausweichlich inter-religiös sein. Denn multikulturelle und multireligiöse Gesellschaften setzen die Fähigkeit zur Pluralität voraus. Christoph Gellner fragt: Was bedeutet es für Christen und Muslime, im Angesicht des Anderen zu glauben? Wie können sie die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Religionen stärken und zugleich ihren bleibenden Unterschieden gerecht werden? (in Zusammenarbeit mit den beiden Moscheen in Kreuzlingen)
Samstag, 19. Februar 2011, vormittags (etwa 11.00 Uhr), Moschee
Tag der offenen Moschee (Projekt in Vorbereitung)
Am 15. Februar feiern die Muslime den Geburtstag des Propheten Muhammeds. Aus diesem Anlass lädt der Türkisch Islamische Verein an die Bergstrasse 5 a in die renovierte Moschee ein.
Februar / März 2011, Ulrichshaus oder Stefanshaus
Die syrisch-orthodoxe Gemeinde stellt sich vor
Pfingstmontag, 13. Juni 2011, 14.00 Uhr, evangelische Kirchgemeinde(Samstag, 11. Juni, 17.30 Uhr oder Sonntag, 12. Juni, 11.00 Uhr)
Pfingsten: Begegnung zwischen Familien – Spiel ohne Grenzen
Fussball spielen und andere Spiele, essen, beten
Mittwoch, 31. August 2011, 18.00-21.30 Uhr (Beginn Abendgebet: 20.05 Uhr), albanische Moschee
Einladung zum Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondjahres, das 354 Tage zählt. Daher wandert der Ramadan im Vergleich zur westlichen Zeitrechnung jedes Jahr ungefähr 10 Tage nach vorne. Im Ramadan erinnern sich muslimische Gläubige, dass der Koran Muhammad vom Himmel her gesandt worden ist (Sure 2,185).
Die albanische Moschee mit Imam Rehan Neziri lädt uns ein zum Ramadanfest. Das Fest beschliesst die 30tägige Fastenzeit und dauert drei Tage.
Am ersten Morgen des Fastenbrechens besuchen Muslime die Moschee, um gemeinsam zu beten. Anschliessend gedenken sie der Verstorbenen. An den beiden folgenden Tagen werden Verwandte und Bekannte besucht oder eingeladen. Dabei werden süsse Gerichte gereicht. Am zweiten Abend sind wir zum Essen eingeladen. Zum Abschluss besuchen wir das Abendgebet und beten gemeinsam zu unserem gemeinsamen Schöpfergott in der Moschee.
Freitag, 6. Januar oder Samstag, 7. Januar 2012, Kirche St. Ulrich
Dreikönigsfest
Wie die drei Weisen sind wir unterwegs, auf Pilgerschaft zu Gott hin. Aber auch Gott pilgert zu den Menschen. Wir wandern von der Mosche an der Romanshornerstrasse zur katholischen Kirche St. Ulrich. Wir erzählen einander Geschichten über das Unterwegssein zu Gott und feiern, dass Gott sich finden lässt.
Abschliessend Tee am Feuer in der Winternacht im Klosterhof von St. Ulrich.
Aus dem Leitbild der Pfarrei St. Ulrich zum Stichwort „Gemeinschaft“
Gemeinschaft: Über 20 Gruppen gestalten das Pfarreileben aktiv mit. Wir pflegen die Ökumene vor allem mit den evangelischen Christen. Die multikulturelle Grenzstadt Kreuzlingen (Anteil der ausländischen Bevölkerung: 48%) braucht unseren Beitrag zur Integration. In unserer Pfarrei unterstützen wir Menschen, sich an unsere Kultur anzupassen und gleichzeitig die eigene Identität zu pflegen. Die Missione Catolica Italiana führt in St. Ulrich ein eigenes Zentrum. In der Begegnung und in der Zusammenarbeit mit den beiden islamischen Moscheegemeinschaften am Ort versuchen wir einen exemplarischen Beitrag zur Verständigung zwischen den Weltreligionen zu leisten.
Projekt Islamischer Religionsunterricht an der öffentliche Schule in Kreuzlingen
Das dreijährige Projekt (www.viuk.ch) beginnt im August 2010. Im ersten Jahr beteiligen sich daran zwei Klassen, im dritten Jahr sechs Klassen. Ungefähr ein Viertel der Schülerinnen und Schüler gehören in Kreuzlingen dem muslimischen Glauben an. Den Lernenden werden Inhalte des Glaubens aus einer Innenperspektive vermittelt („teaching in religion“, entsprechend dem Religionsunterricht, der von den christlichen Kirchen erteilt wird). Das Projekt leistet u.a. einen Beitrag zur Integration der Muslime in die Schweizer Gesellschaft. Der Unterricht orientiert sich an einem Lehrplan, der die rechtsstaatlichen und demokratischen Bedingungen des Zusammenlebens in unserer pluralistischen Gesellschaft bejaht. Die Lektionen sind öffentlich, Schulbesuche also möglich. Die Unterrichtssprache ist deutsch. Die Lehrpersonen sind fachlich und methodisch qualifiziert. Das Projekt wird von der Pädagogischen Hochschule wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Über den weiteren Verlauf wird neu entschieden. In der Schweiz gibt es zur noch wenige solche Projekte, im Thurgau gilt die Kreuzlinger Initiative als Pilotprojekt.
Das Projekt wird von der Pfarrei St. Ulrich sowie von der Evangelischen Kirchgemeinde unterstützt.
Matthias Loretan, Diakon St. Ulrich
20. August 2010